Kaupels Wiese

Oberelvenich ist ein altes Dorf. Nicht nur, was die fast 1200 Jahre Geschichte angeht. Das Durchschnittsalter der Bürger muss bei fast 100 Jahre liegen. Es können aber auch ein paar Jahre mehr sein. Wer außer dem ehemaligen Dorfkönig Dirk weiß das schon so genau.


So traf es sich gut, dass in den Jahren 1995 und -96 im Bereich der Straße An der Ölmühle eine Wiese parzelliert wurde um Platz für Neubauten zu schaffen. Schlagartig sank das Durchschnittsalter der Bevölkerung auf unter 100. Junge Familien brachten Kinder mit ins Dorf.

Kinder brauchen Platz zum Spielen.


Angrenzend an das Neubaugebiet liegt Kaupel’s Wiese. Ein idealer Platz zum Fußballspielen und rumtoben. Nur leider sind mit den Kindern fast nur Mädchen in das Dorf gezogen und das Fußballspielen fiel flach. Die Wiese war ideal zum Toben, oder um mit Puppen zu spielen.


Aber eben im Privatbesitz. Es dauerte nicht lange, bis dass sich die Kinder mit Kaupels Günther einigten. Man schloss sozusagen einen Vertrag von Kind zum Mann. Die Kinder dürfen auf der Wiese spielen und dafür müssen die Eltern reihum die Wiese mähen.


Solch ein Verhandlungsgeschick wie die Kinder hat keine Gewerkschaft. Vielleicht soll mein Sohn für mich in die kommende Tarifrunden gehen.

Bernd Pesch

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