Die Kriege

1914 bis 1945

(Bild: Sankt Matthias, Johannes Zaun, ca. 1950)

Diese Seite stellt informativ und ohne wissenschaftlichen Anspruch einen Auszug aus unserem Wissen über Oberelvenich zusammen.

Wir verzichten bewusst auf korrekte Zitationen, legen bei Bedarf aber gerne unsere Quellen offen.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war die bis heute erhaltene Grundstruktur des Ortes Oberelvenich zu erkennen. Rechtwinklig zur Bollheimer Straße verlief die Kellerhofstraße und parallel zur heutigen Landstraße L162 verlief die Trasse der Kreisbahn. Es wird vermutet, dass auf Grund der "Dammwirkung" der Eisenbahnstrecke die Ausdehnung des Ortes nach Norden unterbunden war. Stattdessen gab es eine auffallend verdichtete Bebauung an den vorhandenen Straßen. Die Nordseite der Kellerhofstraße war fast geschlossen bebaut. An der heutigen Straße "An der Ölmühle" gab es eine Bebauung, die mit Ausnahme der "Neubauten von 1995" etwa der heutigen Bebauung entspricht.

Die Anbindung des Hauses Bollheim über den Rotbach in Verlängerung der Bollheimer Straße existierte nicht mehr. Das Schloss Bollheim war bereits nicht mehr existent.


1914

Nach langen Jahren des Friedens und Aufstiegs Deutschlands brach 1914 der 1. Weltkrieg aus und forderte allein aus unserem Dorf zehn Opfer. Die zum Leben notwendigen Nahrungsmittel wurden rationiert und in der Kleidung nahm man mit allerhand "Ersatz" vorlieb. Trotzdem zeigte die Gemeinde Dank eifriger Werbetätigkeit des Lehrers Bauer einen bewundernswerten Opfersinn bei den Zeichnungen für die verschiedenen Kriegsanleihen.


1914

Joseph Zaun, geb. 1891, Schustergeselle, gefallen 1914 bei Poel Chapelle.


1914

26. August: Bernhard Zingsheim, geb. 1891, Bäcker in Köln, Aug. 1914 zur Infanterie, vermisst seit 26. Aug. 1914 bei Donchery, unweit Sedan.


1915

25. September: Wilhelm Simons, geb. 1875, Katasterkontrolleur und Inspektor in Asbach (Westerwald), Aug. 1914 als Oberleutnant mit dem aktiven Infanterieregiment Nr. 53 zur Westfront und nach mehreren Schlachten zum Hauptmann der Reserve befördert, Eisernes Kreuz zweiter Klasse, gefallen bei Perthes (Champagne) 25. Sept. 1915.


1916

12. Januar: Jean Bauer, geb. 1885, Direktor der vereinigten Norddeutschen und Lippe'schen Hartstein-Industrie in Schotmar bei Bad Salzuflen (Teutoburger Wald), Als Leutnant der Reserve seit Aug. 1914 beim Infanterie-Regiment 22, Eisernes Kreuz zweiter Klasse, gefallen am 12. Januar 1916 bei Commines (Nordfrankreich).


1916

29 Juli: Heinrich Pichler, geb. 1884, Metzger in Aachen, Aug. 1914 zur Artillerie, gefallen 29. Juli 1916 bei Villiers sous Preuy (Frankreich).


1917

Das niedergerissene ehemalige Wohnhaus der Ölmühle aus Lehmfachwerk wurde im Jahre 1800 durch den Finanzminister Franz Karl von Hompesch errichtet.


1918

Vom 6. Januar bis zum 2. September wurde Oberelvenich von 45 bis 50 englischen Soldaten besetzt.


1918

12. April: Franz Zingsheim, geb. 1897, Ackergehilfe, 1917 zur Feldartillerie, gefallen 12. April 1918 bei Colonne, unweit Maville, Frankreich.


1918

10. Juni: Wilhelm Heinsberg, geb. 1891, landwirtschaftlicher Arbeiter, als Aktiver 1914 bei der Infanterie, Unteroffizier, Eisernes Kreuz zweiter Klasse, gefallen 10. Juni 1918 bei Montdedier (Frankreich).


1918

19. Juni: Joseph Birikoven, geb. 1896, Bäcker, Juni 1915 zur Infantrie-Maschinengewehr-Abteilung, Gefreiter, Eisernes Kreuz zweiter Klasse, starb 19. Juni 1918 im Felde nach kurzer Krankheit.


1918

23. Oktober; Albert Bauer, geb. 1894, Zahntechniker in Köln, als Einjahres-Freiwilliger 1915 zur Fußartillerie, Sanitätsgefreiter, Eisernes Kreuz zweiter Klasse und Bulgarische Tapferkeitsmedaille, starb am 23. Oktober 1918 in einem Lazarett zu Köln.


1918

30. Oktober: Wilhelm Birikoven, geb. 1895, Metzger, 1915 zum Train, starb am 30. Oktober 1918 im Lazarett zu Niederhof in Lothringen.


1918

Die Soldaten legten die Waffen nieder und begannen mit dem Rückmarsch der Heimat entgegen, wo sie von ihren Familien empfangen wurden.


1920

Erneuerung des Kirchendachs unter Anregung des Pastors Thöne.


1921

Norbert Demski wird Küster und Lehrer, bis dass er 1933 als Hauptlehrer nach Friesheim versetzt wurde. Anschließend übernahm Wilhelm Sieber das Amt.


1923

Mit dem Rhein- und Ruhrkampf 1923 begann fortschreitend die Inflation. Erst durch die Stabilisierung der Milliardenmark im November 1923 und die Räumung der Kölner Zone 1926 brachte eine gewissen Erleichterung mit sich und das Leben wurde wieder etwas leichter.


1932

Im November 1932 wurde Hitler zum Reichspräsidenten gewählt. Und schon am 30. Januar 1933 wurde er zum Kanzler ernannt. Am 3. September dann, erklärten die Botschafter der auswärtigen Ämter Frankreichs und Englands, nach vergeblichen Bemühungen, Hitler daran zu hindern, in Polen einzumarschieren, den Krieg. Wiederum mussten die Soldaten, die den 1. Weltkrieg überlebt hatten und viele andere junge Männer zur Waffe greifen und wieder mussten auch Männer unseres Dorfes unnötig ihr Leben lassen.


Gedenkstein für die Gefallenen und Vermissten der Weltkriege

Oberelvenich, 1938


(Quelle: Bauentwicklungskonzept Zülpich, 1989)

1944

24. Dezember: Ein Bombenangriff vernichtet weite Teile der Zülpicher Innenstadt.


1945

8. Mai 1945: Oberelvenich kapituliert.

Alle Bilder, sofern nicht anders beschriftet von Bernd Pesch.